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Geschichte des Bürgervereins Killesberg und Umgebung e. V.
Nach Kriegsende und Währungsreform gründeten einige Anwohner des Wohngebietes Killesberg einen losen Zusammenschluß, um sich gegen bauliche Maßnahmen der Stadt zu wehren, die im Killesbergpark geplant waren. 1952 wurde dann der Bürgerverein Killesberg und Umgebung im Vereinsregister eingetragen. Er hat laut Satzung die Aufgabe, die besonderen Interessen des Stadtteiles zu fördern und zu pflegen.
Die Aktivitäten des Vereines, der derzeit von knapp 400 Familien mitgetragen wird, beschränkten sich nicht nur auf die kritische Beurteilung von Maßnahmen der Stadt für dieses Gebiet, sondern es wurden auch konstruktive Gegenvorschläge gemacht wie z.B. bereits 1970 der Vorschlag, die Messe bei Möhringen mit Anschluß an Autobahn, Flughafen und S-Bahn anzusiedeln. Der Gemeinderat entschied sich seinerzeit aber noch für den Messestandort am Killesberg, ohne die sich hieraus ergebenden Verkehrsprobleme auch nur im Ansatz zu lösen. Im Rahmen der geplanten Erweiterung der Messe am Standort Killesberg wurde 1980 zwischen einer Reihe von Vereinsmitgliedern, der Stadt Stuttgart sowie der Messe- und Kongreß-GmbH ein Vergleich geschlossen, um die Konflikte zwischen den Anwohnern und der Messe künftig einvernehmlich zu lösen. Hierzu wurde ein Nachbarschaftsausschuß gegründet, in dem die Probleme zusammen mit dem Bezirksvorsteher/ in einer Lösung zugeführt wurden.
Nicht immer ist dies gelungen, aber wesentliche Missstände konnten erträglicher gestaltet werden. Hierzu gehörten Themen wie z.B. der Lärmschutzwall an der Kochenhofstrasse oder an der Stresemannstrasse zum Schutz des Wohngebietes Im Götzen, die Erschließung der Messe von der vom Wohngebiet abgewandten Stresemannstrasse aus oder die Errichtung einer Lärmschutzwand an der Thomastrasse. Aber auch die Beschränkung der Gesamtnutzungsfläche auf 100.000 qm gehörte hierzu, um einen weiteren Raubbau durch die Messe am Killesbergpark zu vermeiden. Auch die Errichtung eines Parkhauses sowie die Einführung von Kombitickets und von Pendelbussen bei großen Messen sowie später der Anschluß an die ehemalige S-Bahn U7 brachten vertretbare Lösungen, die allesamt aber keine nachhaltig zukunftsfähige Lösung darstellten, was letztlich dazu führte, dass die Messe dann doch an den Flughafen verlagert wurde.
Aber auch andere Fragen konnten im direkten Dialog mit den Verantwortlichen bei Stadt und Messe verträglich geregelt werden. Hierzu gehört beispielsweise die Nutzung der Freilichtbühne für Veranstaltungen, die nicht mehr mit den umliegenden Wohngebieten zu Konflikten führen. Auch bei der Rad-WM waren Vertreter des Bürgervereins frühzeitig in die Planungen eingeschaltet und konnten so Anregungen einbringen.
Mit dem Wegzug der Messe war es das Ziel des Bürgervereines, in der Initiative Zukunft Killesberg alle relevanten Gruppierungen des Stadtteiles Nord - und hierzu gehörten neben der evangelischen Brenz- und der katholischen St. Georgskirche auch die Kunstakademie sowie verschiedene Bürgergruppierungen wie z.B. die Kräherwaldstraße, Prag, Unterer Weissenhof etc. - zu einer gemeinsamen Interessenvertretung zu bündeln. Die Folge war, dass Vertreter dieser Initiative an dem Auswahlverfahren für die Neugestaltung der Messeflächen mit beteiligt waren. Es war immer das Ziel, zu einer umfeldverträglichen Lösung zu kommen, was bis heute auch weitgehend gelungen ist.